Nun war es endlich so weit und eine Gruppe Astronomieinteressierter hatte den Weg zu einem spätherbstlichen Abend ins b-05 gefunden, um sich unter fachkundiger Leitung von Wolfgang Hofer vom Astroteam Westerwald in die faszinierende Welt der Astronomie entführen zu lassen. Begrüßt wurden die Teilnehmer*innen vom Naturschutzreferenten Philipp Schiefenhövel von der Masgeik-Stiftung, welche die Veranstaltung zusammen mit dem Kulturverein e.V. des b-05 und dem Naturpark Nassau angeboten hatte.
Den wichtigsten Part des Abends übernahm Wolfgang Hofer mit seinen Mitstreitern Detlef Wolgast, Emik Schein und Christian Lange vom Astroteam Westerwald, die für den Abend zwei große Teleskope und ein Großfernglas aufgebaut hatten. Während das letzte Tageslicht langsam verschwand, führte Wolfgang Hofer die wissbegierigen Teilnehmer*innen in das breite Feld der Astronomie ein. So spannte er zunächst den Bogen über die verschiedenen Sternenbilder des Abendhimmels, die sich gegen den Uhrzeigersinn um den zentralen Nordpolarstern drehen und stellte die Frage, wie wahrscheinlich das Vorkommen von Leben dort draußen im Universum sein kann?
Um dieser elementaren Frage auf den Grund gehen zu können, habe die Wissenschaft über viele Jahrhunderte hinweg Stück für Stück den heutigen Kenntnisstand zu den wichtigsten Zusammenhängen der Astronomie erarbeitet. Kenntnisse zu weit entfernten Sternenhaufen, in denen neue Sterne geboren werden, haben dazu genauso beigetragen wie das Wissen und die Forschung zu erloschenen Sternen. „Erlischt ein massereicher Stern, ereignet sich dies mit einer großen Explosion, die Supernova genannt wird“ so Hofer.
Besitzt ein Stern eine verhältnismäßig geringe Masse, wie dies auch bei unserer Sonne der Fall ist, bläht er sich zu einem Roten Riesen auf. Danach fällt er zu einem Weißen Zwerg in sich zusammen und stößt seine Hülle ab, welche im Teleskop als sogenannter planetarischer Nebel sichtbar ist.
Zwischen den spannenden Erläuterungen brachte Wolfgang Hofer die Teilnehmer*innen immer wieder zum Staunen, wenn er die zuvor erläuterten Himmelskörper und Formen wie den Kugelsternhaufen im Herkules, den Hantelnebel oder später auch die beiden Planeten Saturn und Jupiter mit seinem 18-Zoll-Teleskop, dem vermutlich größten Outdoor-Teleskop im Westerwald, einfing. Besonders beeindruckend gelang es dem Referenten, die unfassbar großen Abstände und Maßstäbe des Universums immer wieder mit plastischen und besser vorstellbaren Modellen und Beispielen zu vergleichen. So konnten die Teilnehmer anhand von mitgebrachten Orangen sowie Haselnüssen und Erbsen oder kleinsten 0,8 mm Mikroperlen die Relationen der Planeten unseres Sonnensystems nachempfinden.
Mithilfe von Plakaten, die Abbildungen des weltberühmten Hubble-Teleskops oder des neuesten rund 10 Milliarden US-Dollar teuren James-Webb-Teleskops zeigten, erläuterte der visierte Hobbyastronom, wie die Wissenschaft die Größe des sichtbaren Universums auf 200 Milliarden Galaxien abschätzen und den Zeitpunkt des Urknalls auf 13,7 Milliarden Jahre zurückdatieren konnte.
Überwältigt von dem immensen Wissen des Referenten und den zutiefst beeindruckenden Blicken in den nächtlichen Sternenhimmel über dem großen Waldgebiet der Montabaurer Höhe fand die Veranstaltung spät in der Nacht ihr Ende und wird dem einen oder anderen Teilnehmer vermutlich noch lange in Erinnerung bleiben.