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Einsamkeit-Isolation-Solidarität – Kultursommer 2021
10. Juli 2021 , 8:00 - 29. August 2021 , 17:00
Free31.5.21 Faltblatt_Fotoausstellung_WMD
Vernissage am 10. Juli um 15 Uhr im b-05
Bei der Vernissage wird Sie Dr. Gustl Früh-Jenner begrüßen. Danach werden die Fotografen durch die Kuratorinnen Dr. Irene Lorisika, Maya Stephany-Daguze und den Kurator Martin W. Ramb vorgestellt. Die Vernissage wird musikalisch begleitet. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.
Der Moskauer Fotograf Dmitry Lookianov zeigt mit seiner Fotostrecke »Instant Tomorrow« keine feiernden Jugendlichen und keine Menschen, die in malerischen, isolierten russischen Dörfern leben. Stattdessen werden dem Betrachter Menschen präsentiert, die in einer antiseptisch wirkenden, modernen typischen Vorstadt von Moskau leben und deren Leben von Globalisierung und Universalisierung geprägt ist. Worin unterscheidet sich das Leben hier von dem in der Kölner Vorstadt? Wie einsam und verloren sind die Menschen hier schon unter ‚normalen‘ Bedingungen? Was hat sich durch die Corona-Krise verändert? Unter diesen Fragestellungen wollen wir das Ost-West Verhältnis betrachten. Ist uns das Leben in Russland, am Rand des geografischen Europas, nicht viel näher als wir oft denken`?
Der Fotograf Jörg Heieck aus Kaiserslautern beobachtet seit den Neunziger Jahren die US-amerikanischen Streitkräfte in der Pfalz und ihre Wirkung auf die Region. Der latent tödliche Bedrohungszustand eines nuklearen Kriegs, dessen Verdrängung und Verarbeitung sowie dessen Einfluss auf den Alltag der Bevölkerung interessieren ihn über lange Zeiträume. Es spiegelt sich der Wandel der Truppenpräsenz vom kalten Krieg über die Nachwendezeit hin zum Drehkreuz amerikanischer Weltpolitik. Jörg Heieck zeigt in großformatigen Arbeiten Einblicke in sonst unzugängliche Sperrzonen wie der Airbase Ramstein und dem Munitionslager Miesau. Die Parallelen mit Montabaur und dem Ausstellungsort liegen auf der Hand, durch dessen Bunkerarchitektur wird eine Verdichtung der Thematik erzielt.
Die zwei Leipziger Fotografen Thomas Victor und Felix Adler zeigen ihre Sicht auf die Corona-Krise: Über Wochen sind sie durch den Osten der Republik gereist – um die Tage der Krise und jene danach festzuhalten. Ihre Absicht ist es herauszufinden, wie die Corona-Pandemie unsere Lebensrealität verändert, aber auch, zu wie viel Anpassung unsere Gesellschaft in extremen Situationen fähig ist. In einer facettenreichen Bildserie werden die Auswirkungen von Lockdown und Social Distancing aufgezeigt. Gleichzeitig werden originelle Wege präsentiert, wie Menschen trotz Krise und Einschränkungen versuchen, ein normales Leben zu leben. Die beiden Fotografen waren in Krankenhäusern, bei Erfindern, bei alten und jungen Menschen, im Supermarkt, am Flughafen, auf Spielplätzen, auf der Autobahn, in der Apotheke, im Studio und in der Natur. Dabei ist die Serie »Flatten the curve« noch nicht abgeschlossen und wird ständig um die neuen Entwicklungen der Pandemie ergänzt.