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Querschnitt der Gegenwartskunst
25. August , 15:00 - 18:00
Vierter Ausstellungsblock im b-05 Kulturzentrum startet am 25. August im Stadtwald bei Montabaur-Horressen
Mit dem vierten Ausstellungsblock in der Kunstsaison 2024 präsentiert das b-05 Kulturzentrum im Stadtwald bei Montabaur-Horressen Querschnitte der Gegenwartskunst. Die Vernissage zu den Ausstellungen verschiedener Künstler ist am Sonntag, 25. August 2024, 15 Uhr, vor dem ersten großen Ausstellungsbunker. Alle Ausstellungen sind bis einschließlich 6. Oktober 2024 jeweils samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Im ersten und zweiten der kleinen Bunker ist der Sinziger Fotograf Klaus Berg mit seiner Ausstellung „Experimentelle Fotografien“ zu sehen. Seine Bilder beruhen auf dreien der Elemente unseres Daseins: Erde, Feuer und Wasser. Es sind Momentaufnahmen, die in einer sehr kurzen Zeitspanne die Vielfalt von Bewegungsformen festhalten. Strukturen im Sand, fragile Rauchgebilde und faszinierende Tropfen sollen beim Betrachten die visuelle Wahrnehmung sensibilisieren und die Fantasie anregen.
Der dritte und vierte der kleinen Bunker gibt der Malerin Anne Horst, ebenfalls aus Sinzig, und ihren „Bewegten Form- und Farbwelten“ eine Bühne. Die zweidimensionale Fläche der Leinwand bedeutet für die Malerin einen Eintritt in neue Welten, die unter der sichtbaren Oberfläche liegen können. Aufgetragene Materialien lassen unterschiedlichste Formen und Strukturen entstehen, die wiederum durch Farben hervorgehoben und sichtbar werden. Jedes eingesetzte Material entscheidet mit seiner Wirkung, seiner Dreidimensionalität über den Fortgang des Bildaufbaus.
In den Bildern von Anne Horst tun sich Risse, Löcher und Spalten auf, es bröckelt an den Rändern und Kanten, geometrische Formen bauen Spannungen auf. Die Symbiose von – meist kräftigen – Farben mit den verletzten, zerkratzten Oberflächen und den aufgesetzten Formen machen das Werk am Ende buchstäblich erfassbar und begreifbar.
Im ersten großen Bunker sind die jungen Stuttgarter Künstler*innen Marc Allgaier, Michel Balke, Elia Beyer und Mia Metz zu Gast. Ihre Arbeiten drehen sich um das Thema „Raum im Raum“, verbunden mit der Frage „WER BAUT DENN SOLCHE STÜHLE??!“. Neben seinem praktischen Nutzen, sich darauf stehend, sitzend oder gar liegend niederlassen zu können, erlaubt den Künstler*innen die Geschichte dieser wunderlichen Kreation, bedeutende Thematiken bis in die Moderne zu erforschen- darunter tiefsitzende psychologische bzw. gesellschaftliche Faktoren und Verhaltensweisen.
Marc Allgaier, Bachelor of Arts, wurde 1993 in Kirchheim unter Teck geboren. Er ist Grafikdesigner, Fotograf und Maler und lebt und arbeitet in Lenningen und Stuttgart. Die Turbulenzen des Lebens bilden das Standbein seines Schaffens. Davon beflügelt, versucht er diese zu verstehen, zu interpretieren und in eine neue Sprache zu verwandeln. Offensichtliches und Unterbewusstes vermischen sich. Es ist eine Suche nach neuen Lösungen. Ein Versuch mit offenem Ausgang. Seine Arbeiten reichen von Grafik über Fotografie, Video, Musik und Collage bis zur Malerei.
Michel Balke, Jahrgang 1994, studierte an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg. Schwerpunkte seiner Arbeit sind unter anderem Zeichnungen, Malerei, Fotografie und 3D-Grafik. In seinen Werken sind Nichtorte und die Dimension der Zeit zentrale Themen. Michel erforscht diese Konzepte mit einer einzigartigen Mischung aus traditionellen und modernen Techniken. Seine Kunst ist eine tiefgehende Reflexion über die Vergänglichkeit und die ständige Veränderung unserer Realitäten. Jeder Strich, jede Form trägt seine eigene Handschrift und fügt sich in sein Werk ein.
Elia Jeremi Beyer, geboren 1996 in einem Vorort von Hamburg, ist Student der Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Aufgewachsen in einer Handwerkerfamilie, wurden seine künstlerischen Themen früh durch die Erfahrungen sozialer Ungleichheit und die Randbezirke seiner Heimatstadt geprägt. Er interessiert sich besonders für Sehnsüchte, Identität und Träume und sucht gezielt Orte auf, die andere meiden. Neben seiner bildhauerischen Arbeit schreibt er Gedichte und Texte, die diese Themen vertiefen. Sein Interesse an Anthropologie zeigt sich in seinen eigenen Dokumentationen, in denen er soziale und kulturelle Phänomene untersucht. In seiner Kunst entwickelt er Malerei und Zeichnungen zu bewegten Bildwelten weiter.
Mia Madeleine Metz wurde am 04.04.2000 in Schwäbisch Gmünd geboren. Aktuell studiert sie Kunsttherapie in Nürtingen. In ihrer Kunst begeistert sie zu Beginn die Eigenarten verschiedener Materialien, welche sie immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. In ihrer jetzigen Arbeit beschäftigt sie sich über Latex mit zwischenmenschlichen Spannungen, der Abgabe von Kontrolle an Dritte und der Verantwortung für das eigene Handeln. Ihr Werk wird zur Selbstrepräsention der Künstlerin in der Interaktion mit einem Gegenüber. Das Gegenüber kann dadurch sich selbst in dem Kunstwerk widerspiegeln und sich in einem Sinnbild der zwischenmenschlichen Interaktion erleben.
Im zweiten großen Bunker stellt die Künstlerinnen Gemeinschaft Gedok Mainz Wiesbaden e.V. ihr „Projekt FRIEDEN“ vor. Das Projekt begleitet die Künstlerinnen seit einiger Zeit und entwickelt sich in seiner Darstellung immer wieder neu in interdisziplinären Kunstpräsentationen: Malerei, Objekte / Skulptur, Installation, Fotografie und Performance im Zusammenhang mit einem der wichtigsten Themen unserer Zeit, individuell und aussagekräftig aktuell dargestellt, jeweils aus der Sicht der jeweiligen Künstlerinnen aus unterschiedlichen Ländern.
20 Kunstschaffende nehmen an der Ausstellung teil, darunter Sandra Becker (Fotografie), Anna Bieler (Bildende Kunst), Cordula von Heymann (Bildende Kunst), Beate F. Mertel (Bildende Kunst), Kristin Pfaff-Bonn (Bildende Kunst), Judith Boy (Bildende Kunst und Darstellende Kunst), Leona Riemann (Literatur), Tanja Roolfs (Angewandte Kunst), Christina Kastner-Stöhr (Fotografie und Bildende Kunst), Heidi Stöhr (Bildende Kunst), Olga David (Bildende Kunst), Carmen de Duenas (Bildende Kunst), Dorothea Herrmann (Musik), Simone Taufenbach (Bildende Kunst), Michaela Sadlowski (Fotografie und Bildende Kunst), Violetta Vollrath (Bildende Kunst), Dr. Vera-Sabine Winkler (Literatur), Soomee Yu (Bildende Kunst).
Zur Vernissage gibt es Lesungen und Performances, begleitet wird die Ausstellung zudem von Kunstworkshops in Zusammenarbeit mit benachbarten Schulen. Die dabei entstehenden Arbeiten der Schüler*innen werden in Teilen als eine Art Installation während der Exposition ausgestellt.
Im dritten großen Bunker zeigt Judith Boy unter dem Titel „Paradies im Hier und Jetzt“ Malerei, Objekte, Fotografie und Installation zum Thema der Vertreibung aus dem Paradies in unserer Zeit.